Nachdem bei der Abholung leider die Motorleuchte angegangen war, versuchte ich mich nun an die Lösung zu machen. Die erste Recherche im Internet ließ viele Ursachen zu.
Wir ließen daher zunächst den Fehlercode aus. Dieser zeigte sogar zwei „Problemchen“:
– P0234 (Turbo Pressure Signal/Overboost Condition)
– P0683 (Prehating glow plug signal)
Der Fehler „P0234“ war offenbar für den Leistungsverlust ab ca. 3000 U/min verantwortlich. Laut Recherche im Internet läge dies meist an einem defekt an der Mechanik des Turboladers.
Ich versuche ja immer gerne, alles was geht selbst zu beheben, aber an irgendwelche Turbo/Motortechnik habe ich mich bisher nicht gewagt.
Ich setzte mich daher auch mit Werkstätten in Verbindung, obwohl ich diese aufgrund teils schlechter Erfahrungen eher versuche zu meiden.
Nach weiterer Recherche und Rücksprache mit einer Werkstatt vermutete ich, dass die Ursache in einem Überdruckventil (Wastegate) liegt. Dieses öffnet sich, wenn zu viel Ladedruck aufgebaut wurde um diesen abzulassen.
Laut einigen Fehlerbeschreibungen im Internet kann es vorkommen, dass dieses durch viel Stadtverkehr nie genutzt wird und über die Jahre verdreckt bzw. „schwergängig/fest“ werden kann.
Gut, das war eine Chance – dieses Ventil austauschen oder reinigen. Aber wo ist das Gute überhaupt? Der Motorraum ist auch eher das Gegenteil von zugänglich.
Soviel wusste ich: das Ding ist am Turbolader montiert. Ich schaute mir im Internet entsprechende Fotos von ausgebauten Motoren und dem gesuchten Teil an. Leider wurde ich trotz dessen über die genaue Position nicht schlau.. der Blick in die Motorhaube führte zunächst auch zu keinem „Ahaaaa-Erlebnis“. Leider habe ich keine private Hebebühne zur Hand..
Ich quetschte mich sogar unter den Doblo, um von unten den gesuchten Turbo zu finden. Das ging mit seitlich auf die Bordsteinkante fahren sogar halbwegs, da der Doblo recht hoch liegt.
Als ich schon fast aufgeben wollte, erhaschte ich doch noch die Position des Turboladers, indem ich mit meinem Smartphone Videos machte, während ich es in die engen Stellen des Motorraums quetschte.
Der Turbolader versteckte sich unter dem Motor vorne links, von unten nicht zu sehen, da verdeckt durch eine Plastikabdeckung. Die Turboschnecke“ 🐌 war aber auch echt klein, aber klar, wir haben ja auch keinen Sportwagen 😉
Jetzt war ich auch motiviert, die Abdeckung abzuschrauben. Diese war durch mehrere Schrauben unterm Fahrzeug und in den Radkästen befestigt.
Als diese dann ab war, konnte man von unten tatsächlich das gesuchte Teil sehen. Es war aber alles leider so eng verbaut, dass ich kein richtiges Foto von dem ganzen Ventil zeigen kann.
Die Überdruckdose hat sozusagen einen Hebel, welcher dann ein Ventil zum Druckablass öffnet. Auf folgendem Foto ist dieser Hebel im linken Bereich ein wenig zu sehen:

Der Hebel ließ sich tatsächlich erst mal gar nicht bewegen, erst nachdem ich im wahrsten Sinne mit Hammer und Meißel (Schraubenzieher 😉) die Mechanik bearbeitete, tat sich etwas.
Zwischendurch habe ich das Ganze immer wieder mit der Allzweckwaffe WD40 besprüht.
Nachdem die Mechanik nun gelöst war, konnte ich es halbwegs einfach mit einem Schraubenzieher auf und zu bewegen um es wieder leichtgängiger zu machen.
Probefahrt!
Ab auf die Autobahn! Sollte es das „schon“ gewesen sein?
Es dauerte ein wenig, bis wir freie Fahrt hatten. Entschlossen wechselten wir auf die Überholspur und beschleunigten immer weiter.. 🚐💨
Bisher ging ab ca. 110 km/h die Motorwarnlampe an und es war Schluss mit spürbarer Beschleunigung.
Aber nun: Der Tacho zeigte bereits 120 km/h 😁 bei 150 km/h verflogen auch die letzten Zweifel! Problem gelöst!! 😀😀😀
Bei zukünftigen Fahrten werden wir nun immer, wenn es passt, kurzzeitig etwas hochtouriger fahren, um die Gängigkeit des Ventiles zu erhalten 👍